Die Eduard-Spranger-Schule wurde genau vor 50 Jahren, im Schuljahr 1965/66 erbaut. Dies war notwendig geworden, weil die Schülerzahlen in Reutlingen rasant zugenommen hatten. Sie war also keine Nachfolgeschule, sondern wurde als komplett neue Schule mit neuem Konzept für die umliegenden  Bezirke gebaut und sollte damit auch die Jos-Weis-Schule entlasten. Dies waren die Bezirke südwestlich der Echaz bis zum Georgenberg sowie anfänglich auch das neue Wohngebiet im Hohbuch. Zu diesem Zweck wurden an der heutigen Ecke: Albrechtstraße/Paul-Pfizerstraße ein Schrebergarten-Gebiet und eine Brache überbaut. Die anderen Reutlinger Schulen blieben weiterhin bestehen.

Für die neue Schule und seine Schüler musste ein eigenständiges Schulkonzept entwickelt werden. Dies war sehr herausfordernd und spannend und wurde von der Pädagogischen Hochschule und den zukünftigen Spranger-Lehrern gerne übernommen.

1965/66 Neubau Eduard-Spranger-Schule

Die Schule wird als zweizügige Volksschule zur Entlastung der anderen Reutlinger Schulen, besonders der Jos-Weis-Schule gebaut. Sie wird zur Ausbildungsschule der Pädagogischen Hochschule Reutlingen und nimmt Schüler des Reutlinger Südwestens inklusive des neuen Georgenberg-Gebiets auf.

1965 Unterrichtsbeginn

Noch während des allgemeinen Baubetriebs wird der Unterricht in bereits fertiggestellten Klassenzimmern aufgenommen.

1966 Offizielle Einweihung der Eduard-Spranger-Schule

1964 wird im Hamburger Abkommen beschlossen, dass die Schulzeit an Hauptschulen zukünftig 5 Jahre, bis zur neunten Klasse, dauern soll. Bei der Planung der Eduard-Spranger-Schule geht man aber noch von einer vierjährigen Volksschule aus. Das bedeutet, dass das Schulgebäude eigentlich schon bei der Planung zu klein geplant ist. Deshalb werden geplante Fachräume des Hauptbaus zu Klassenzimmern umfunktioniert.

„Spiritus Rector“ des Schulkonzepts der neuen Schule ist zunächst Prof Dürr, der 1962 der Gründungsrektor der Pädagogischen Hochschule Reutlingens wird. Er ist es auch, der den Kontakt zu Prof. Eduard Spranger in Tübingen knüpft. Dieser hat als Zeitgenosse Dürrs zur Etablierung der Pädagogik als selbstständiger akademischer Disziplin beigetragen und nach beiden Weltkriegen die Lehrerausbildung in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Er wird zum Namensgeber der neuen Schule.

„Gründungsrektor“ der Eduard-Spranger-Schule wird Hermann Rieger. Das Schulkonzept wird gemeinsam von der neugegründeten Pädagogischen Hochschule und dem Kollegium der Eduard-Spranger-Schule entwickelt. Herrmann Rieger wird dabei von einem innovativen Kollegium unterstützt. Viele der Lehrer sind als erfahrene Pädagogen bereits in der Lehrerausbildung tätig und die jungen Kollegen sind neugierig auf die zeitgemäße Pädagogik. Die Pädagogik-Welt schaut auf die Spranger-Schule und viele Unterrichtsmodelle werden in den gängigen Journalen (z.Bsp.: „Reflektierte(n) Schulpraxis“ und „Grundschule“) veröffentlicht.

Als Ausbildungsschule wird die Eduard-Spranger-Schule an schulpraktischen Tagen von bis zu 100 Studenten besucht. In der heutigen Bibliothek oder dem Lernatelier finden Großveranstaltungen und Unterricht zum Mitschauen statt.

Zwischen jeweils zwei Klassenräumen sind in der modernen Schule kleine Räume konzipiert worden, die es den Studenten ermöglichen, Unterricht durch Glasscheiben zu beobachten. Das erweiterte Raumkonzept wird, zur Freude des Schulträgers, über die Pädagogische Hochschule vom Land Baden-Württemberg mitfinanziert.

1974/75 Raumnot

Die Schule erfreut sich immer größerer Beliebtheit und bald werden hier bis zu 1200 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Es herrscht Raumnot.Raum-Teiler und ein Behelfs-„Pavillon“ werden notwendig. Entlastung bekommt die Schule erst, als eine neue Grundschule im Hohbuch gebaut wird.

1975 Peter Kick wird Schulleiter.

1977 Neubau Sporthalle/Sportanlagen

1984/85 Gründung Förderverein

Mit der Gründung des Fördervereins entstehen die ersten Ganztagesangebote und eine Nachmittagsbetreuung

1985 Peter-Rosegger-Schule

Die Spranger-Schule kooperiert mit der Peter Rosegger Schule und eine Zweigstelle der „Schule für Geistig Behinderte“ entsteht in der Eduard-Spranger-Schule.

1990/91 25 Jahre Spranger-Schule

Anlässlich dieses großen Schuljubiläums entsteht im ehemaligen Studentenraum im Erdgeschoss der Schule die bis heute von allen Schülern und Lehrern viel genutzte Schulbibliothek.

1992 Schulsozialarbeit

Die Schulsozialarbeit nimmt ihre Arbeit an der Spranger-Schule auf.

1996 Emil-Gminder-Haus

Die Peter-Rosegger-Schule verlässt das Gelände der Spranger-Schule und bezieht ein neues Schulgebäude im Emil-Gminder-Haus.

1997/98 Nachmittagsbetreuung

Die Eduard-Spranger-Schule gestaltet für ihre Hauptschüler in den frei gewordenen Räumen der ehemaligen Peter-Rosegger-Schule eine verbindliche Nachmittagsbetreuung

2006/07 Einweihung Mensa/Ausbau der Ganztagesangebote

Mit dem erprobten Nachmittagsbetreuungskonzept und dem Neubau einer Mensa wird ein Mittagessen für die Schüler möglich und die Spranger-Schule wird zu einer verbindlichen Ganztagesschule.

2007 Stefan Hochgreve wird Schulleiter

2008 Grundschule wird teilgebundene Ganztagesschule

Auch die Grundschule profitiert von den guten Erfahrungen der Hauptschule und wird zur Ganztagsschule. Allerdings ist das Angebot noch nicht für alle Grundschüler verpflichtend, sondern das neue Konzept nennt sich teilgebundene Ganztagsschule.

2010 Eduard-Spranger-Schule wird mit zehntem Schuljahr Werkrealschule.

Im Anschluss an die fünf verpflichtenden Schuljahre der Hauptschule kann von den Schülern ein freiwilliges zehntes Schuljahr besucht werden und ein dem Realschul-Abschluss gleichgestellter Abschluss erreicht werden. Ein Werkrealschul-Abschluss.

2013/14 Eduard-Spranger-Schule wird erste Reutlinger Gemeinschaftsschule

Das lang erprobte Ganztagskonzept und die innovative Pädagogik des Kollegiums der Schule erfüllen die Bedingungen, Gemeinschaftsschule werden zu können.

48 Schülerinnen und Schüler melden sich zum Schuljahr 2013/2014 in das fünfte Schuljahr der ersten Gemeinschaftsschule Reutlingens an.

2014/15 Eduard-Spranger-Schule belegt das Emil-Gminder-Haus

Um den wachsenden Schülerzahlen der Gemeinschaftsschule gerecht zu werden, zieht das Abendgymnasium der Volkshochschule Reutlingen aus den ehemaligen Räumen der Peter-Rosegger-Schule aus und macht damit den Weg für die Schülerinnen und Schüler der Eduard-Spranger-Schule frei. In den Klassen- und Gruppenräumen dieses kleinen gemütlichen Schulhauses findet nun Unterricht und die Übermittagsbetreuung für die Sekundarstufe statt.

2016 50-jähriges Schuljubiläum