Kunst, Kultur und Sport:

Vielfältig und abwechslungsreich waren die Angebote, die anlässlich der Projektwoche vom 05. bis zum 09. Juli 2010 an der Eduard-Spranger-Schule angeboten wurden. Solche Projekttage sind für die Schülerinnen und Schüler eine spannende und lehrreiche Zeit, in der nicht nur die reine Wissensvermittlung im Vordergrund steht. Den Schülerinnen und Schülern soll Raum und Zeit eingeräumt werden, in der Gruppe eigenen Interessen nachzugehen und Schule einmal anders zu erleben. In diesen Zeiten wird der Unterricht an der Eduard-Spranger-Schule ausgesetzt. Stattdessen können sich die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang einem Thema widmen. In praxisorientierten Arbeitsgruppen wird dieses unter Anleitung unserer Lehrerinnen und Lehrer intensiv erörtert.

Die Projektwoche im zurückliegenden Schuljahr 2009/2010 fand unmittelbar vor den letzjährigen Sommerferien im Juli statt. Die zeitgleich stattfindende Fußball-WM in Südafrika gab der Projektwoche Thema und Rahmen vor.

Hier eine kleine Auswahl unserer Projekte im Überblick:

Kunst im XXL-Format

Auf den ersten Blick konnte man es mit der Angst zu tun bekommen: Da lagen vier lebensgroße Menschenkörper auf Schulbänken und wurden von Schülern mit Zeitungpapier und Kleister eingwickelt. Doch zur Sorge bestand kein Anlass, den bei den Figuren handelte es sich um die Ergebnisse des Kunstprojektes von Frau Mutschler und Frau Helfenbein. Die lebensgroße Kunstobjekte wurden aus Dräten, Zeitungspapier, Kleister und Gips von den Schülern modelliert. Der Aufwand war enorm: Bei so großen Figuren dauerte es drei Tage, bis die Körper fertig ausgeformt waren. Danach durften die Schüler ihre Figuren anmalen und ihnen Kleidung überziehen. Zum Ende der Projektwoche wurden die Figuren in der Schule ausgestellt

Afrikanische Köstlichkeiten

Wer glaubte, gutes Essen stamme nur aus Frankreich oder Italien, der konnte sich eines besseren belehren lassen. Bei der Projektgruppe „Spezialitäten in Afrika“, die Frau Braun gemeinsam mit Frau Orendi und Frau Bühler anboten, drehte sich alles um den Kontinent Afrika – besonders aber um das gute Essen aus diesem Land.

Rund 20 Schüler hatten sich zu diesem interessanten und spannenden Angebot angemeldet. Im Mittelpunkt stand die afrikanische Küche: Jeden Tag wurde ein anderes landestypisches Gericht gekocht. Dazu stand der Gruppe – als fachmännische Unterstützung – die Mutter einer Schülerin zur Seite, die aus Afrika stammt. Die afrikanischen Spezialitäten wurden aber nicht nur gemeinsam gekocht: Auch das anschließende Essen nahm die Gruppe gemeinschaftlich ein. Zusätzlich gab es auch verschiedene künstlerische Angebote – natürlich orientierte sich die Gruppe auch hierbei an der afrikanischen Kunst.

Die farbenfrohen Bilder wurden in der Mensa aufgehängt und ausgestellt. Doch wie kam Frau Braun auf die Idee zu diesem Projekt: „ Ich habe mir überlegt, was an Afrika besonders ist – dazu gehört die Küche und natürlich auch die Kunst“.

Vergeblich auf Regen gehofft

Eine Röhre aus Pappkarton, einige Nägel, etwas Reis und Kleber: Mehr brauchte es nicht, um in der Projektgruppe von Frau Feucht „Regenmacher“ herzustellen. Doch wa so einfach klingt, ist eine recht anspruchsvolle Arbeit – zumal damit später Regen herbeigerufen werden soll. Ursprünglich stammt dieses Musikinstrument aus dem Norden Chiles. Sein Ursprung ist das sehr trockene Atacama-Gebiet, wo der Regenmacher erstmals von den Diaguitas-Indianern im Elquital gebaut und für Regenzeremonien eingesetzt wurde. Zwölf Schüler hatten sich bei diesem Projekt angemeldet – und wollten am Ende der Woche Regen sehen. Doch zunächst galt es, die Bauphase einzuläuten: Pappröhre würden mit Nägeln beschlagen und bildeten im Inneren des holen Körpers eine Treppe. An diesen bewegte sich der eingefüllte Reis entlang – und gab die akustischen Töne. Mit Stoff wurden die Enden der Röhre geschlossen und geklebt. Verziert wurden die Regenmacher anschließend mit Stoff und Perlen. Doch alles kunstvolle Verzieren half nicht – von Regen war nichts zu sehen.

Nicht nur Omas können häkeln

Was wäre eine Fußball-WM ohne die passenden Fanartikel? Undenkbar dachten sich auch Frau Boldt und Frau Breitling und boten in zwei Projektgruppen rund 30 Schülern die Möglichkeit, eigene Fanartikel herzustellen – und zwar mit wenig Aufwand.

Natürlich waren Vielfalt und Kreativität gefragt. Ob nun Fähnchen, Sonnenschilder, bunte Winkehändchen oder gehäkelte Armbänder: die Palette an Fanartikel war groß. Jeder Schüler konnte die Fanartikel herstellen, die er wollte. Schneiden, kleben, bemalen: Es gab viel zu tun. Doch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen!

„Bitte Ruhe: Film ab!“

Passend zur Fußball-WM hat die Projektgruppe von Frau Buch einen Trickfilm zum Thema Fußball gedreht. Was so einfach klingt, ist allerdings mit großem Aufwand verbunden. Ehe sich die Figuren auf dem Bildschirm bewegen können, ist viel Vorarbeit nötig. Zunächst mussten sich die Schüler eine Geschichte überlegen – natürlich rund um das Thema Fußball; daraus entstand dann das Storyboard. Die Figuren für den Film wurden aus Pappe und Pfeifenputzer hergestellt. Doch wie bringt man Figuren dazu, sich zu bewegen und wie entsteht aus diesen einzelnen Bewegungen ein zusammenhängender Ablauf?

In der Trickbox wurde eine Kamera fest istalliert; 12-24 Fotos der jeweiligen Handlungsabläufe wurden pro Sekunde geschossen und später am Computer zu einem dreiminütigem Film zusammengeschnitten. Hierbei wurden die einzelnen Bewegungen einfach aneinandergereiht. Wichtig auch: die Tonaufnahmen, die von den Schülern separat aufgenommen werden mussten. Doch die Mühe hatte sich gelohnt – die jungen Filmemacher waren sehr mit sich zufrieden.!

Tischfußball im Schuhkarton

Auch auf engstem Raum läst sich guter Fußball spielen. Und manchmal reicht ein alter Schuhkarton aus, um ein Fußballstadion im Kleinformat zu erschaffen – mit beweglichen Figuren! An einem Fußball-Kicker hatten sicherlich schon die meisten Schüler einmal gespielt; dass sie eines Tage einen solchen selber bauen wurden, das hätten die wenigsten gedacht. Nötig dazu war zunächt eine leere Schuhschachtel; daraus entstand das Fußballstadion samt Spielfeld. Auf Holzstäben wurden anschließend Spielfiguren aus Pappe aufgespießt und an den Seitenwänden der Schachtel befestigt.

So konnte man durch drehen der Stäbe die Figuren bewegen. Die ganze Woche über wurde geschnitten, gefaltet, geklebt und gemalt und am Ende standen eine Reihe farbenfroher Fußballstadien vor ihrer Einweihung. Und natürlich reichte die Zeit für das eine oder andere Spiel auch noch aus.

Von Flaggen und ihren Bedeutungen

Bunte Flaggen sind hübsch anzusehen. Dass aber ihre Farben, Muster und Symbole ganz bestimmte Bedeutungen haben, dies war nicht allen Schülern bekannt. Grund genug, sich mit diesem spannenden Thema zu beschäftigen. In der Projektgruppe von Frau Sauerbrei und Herrn Ludwig war für reichlich Abwechslung gesorg. Die Schüler wanderten zur Jungviehweide und zum Grillen ging es an die Breitenbachquelle. Doch nicht nur sportliche Aktivitäten standen im Vordergrund: auch die Kunst sollte nicht zu kurz kommen: Aus Naturmaterialien wie etwa Blätter, Äste, Baumrinden oder Rosenblätter wurden Flaggen künsterisch gestaltet. Besonders interessant war es für die Schüler hierbei zu erfahren, welche Bedeutung Flaggen haben können. Bei der Flagge von Südafrika, dem Ausrichter der Fußball-WM 2010, ließ sich dies besonders deutlich aufzeigen: Die einzelnen Farben der Landesflagge repräsentieren zum einen die verschiednenen Bevölkerungsgruppen des Landes, zum anderen stellen sie die Geschichte des Landes dar. Die Farbe rot steht symbolisch für das Blut, welches während der Befreiungskriege vergossen wurde. Weiß steht für die weiße Bevölkerung und den Frieden, Gold (bzw. Gelb) steht für die farbige Bevölkerung und auch den Reichtum an Bodenschätzen. Schwarz steht für die schwarze Bevölkerung und die Farbe Blau symbolisiert die beiden Ozeane und den Himmel. Auf diese Art haben die Schüler sehr viel über die Geschichte Südafrikas gelernt.