„Wenn Sie nicht verstehen, was wir heute sprechen und singen, dann haben Sie entweder Ihre Englischvokabeln nicht genügend geübt oder wir haben vielleicht auch zu schnell gesprochen.“ Der ein oder andere sei doch recht aufgeregt, begrüßte Frau Gabel die Gäste in der vollbesetzten Mensa mit der ungewöhnlich anmutenden Bestuhlung.
Schülerinnen und Schüler der 4. bis 9. Klasse führten dort heute gemeinsam das englische Musical Oliver Twist auf.
Das Unterrichtsprojekt, das eine Idee von Frau Wetter und Frau Gabel war, entstand auch unter ihrer Leitung und stieß auf große Begeisterung. Ein Jahr lang wurde das Musical in englischer Sprache gemeinsam einstudiert, gesungen und geprobt.
Da das Musical von Kinder aus verschiedenen Klassenstufen im Rahmen des Unterrichts einstudiert wurde, war organisatorisch einiges an Umsicht erforderlich. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen nutzten ihr Profilfach für die Vorbereitungen. Für die anderen Kindern fiel für eine Probe auch schon mal eine andere Unterrichtsstunde aus. Dass Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer solche gemeinsamen, jahrgangsübergreifenden Projekte mittragen und unterstützen und dass der Stoff von den Schülerinnen und Schülern selbstverständlich in der individellen Lernzeit nachgeholt wurde, ist kennzeichnend für die Gemeinsschaftsschule und klappte mit diesem Projekt hervorragend.
Das Ergebnis war dann auch einfach toll! Absolut bezaubernd und völlig zu recht am Ende von allen umjubelt auf den Schultern getragen, war die Kleinste, die Viertklässlerin Lilian Wetter in der Hauptrolle des Oliver Twist. Aber auch alle anderen Kinder (und Frau Wetter, die kurzfristig die Hauptrolle des Sikes als Vertretung für den erkrankten Darsteller übernahm – und den Text dafür lernte…) beeindruckten mit den gut gesprochenen sicher gelernten englischen Texten und ihrer Spiel- und Singfreude.
Besonders schön dabei auch das Solo von Celine Ebe, die als Nancy das anrührende Schlaflied „Close you eyes“ sang sowie Roben D. Da Costa, der als Fagin gleich mehrere Soli sang, die er musikalisch sicher und mit geübter Stimme zu Gehör brachte.
Die Aufführung insgesamt begeisterte das Publikum so sehr, dass es am Schluss ausgiebigen Beifall und Standing Ovations gab. Als Dank für den begeisterten Applaus, sangen alle Beteiligten zusammen noch einmal den Hit des Musicals: „We are family“.
Herr Hochgreve ließ es sich nicht nehmen, sich noch nach den langen Beifallsbekundungen bei allen Ausführenden dafür zu bedanken, was sie klein und groß da miteinander gestaltet haben, was für ein kreatives und wunderschönes Bühnenbild sie entworfen und welch beeindruckende Leistung sie da quer durch die Klassenstufen, alle zusammen auf die Bühne gebracht haben.
Das sei das, was er sich wünscht an seiner Gemeinschaftsschule, sagte er sichtlich bewegt und ihm würden die Worte fehlen.
Das allerdings wäre ungewöhnlich für unseren Rektor.
Er fand dann auch doch noch welche:
„We are family!“
und das klang da eigentlich gar nicht kitschig.